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Veggie bis Weihnachten

Alea iacta est. Bis Weihnachten esse ich kein Fleisch mehr. Wurst natürlich auch nicht. Wie ich da plötzlich drauf komme? Puh, das ist kompliziert. Also….

In einem meiner Unikurse müssen wir zu einer kontroversen These Pro- und Contraargumente präsentieren, als Training für unsere Argumentationstechnik. Die Themen wurden verlost, und unseres lautet: „Tiere zu töten, um sie zu essen, ist Mord.“ Kontrovers, auf jeden Fall.

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Passend dazu ist mir ein Buch wieder in die Hände gefallen, das ich neulich gelesen hatte und das mich ziemlich beschäftigt hat: „Eating Animals“ von Jonathan Safran Foer. Und mir klang wieder meine Aussage in den Ohren (auf die Frage eines Kommilitonen bezüglich meiner Haltung zu unserer These), dass ich Vegetarier zwar argumentativ verstehe, aber selbst Fleisch esse, einfach weil es mir schmeckt.

Foer geht in seinem Buch genau von diesem Standpunkt aus an das Thema ran, aber das ist was für euch zum Selbstlesen, Jedenfalls ist so die Idee entstanden, spontan, beim Zugfahren. Danke Bahn. Und wenn ich durchs Rauchen – oder vielmehr durch das Aufhören damit – etwas gelernt habe, dann, mit solchen Vorsätzen sofort aktiv zu werden. Also, Veggie ab jetzt. Wann ist gleich nochmal Weihnachten…?

Und warum grade Weihnachten als Deadline? Oh… der Grund ist unser Weihnachtsessen. Vom heutigen Stand der Dinge aus möchte ich nicht darauf verzichten. Niemals! Das ist eine Familientradition, das Gericht wird nur zu Heilig Abend gekocht, und es wird gehütet wie der Heilige Gral. Oder so ähnlich. Außerdem liegt die ehrenvolle Aufgabe der Zubereitung seit einigen Jahren in meinen Händen, und kochen ohne zu kosten geht nicht. „Organoleptische Probe“, sagt Oma. Die muss es wissen, sie ist Köchin 🙂

Wie auch immer, vielleicht habe ich mich in der Zeit bis Weihnachten so an das fleischlose Leben gewöhnt, dass ich es gar nicht essen möchte. Und warum flüstert mein Schultermännchen hier wieder was von meiner Rauchentwöhnung…?

Jedenfalls wäre es doch gelacht, wenn meine Gelüste stärker wären als mein freier Wille. Mir schwebt so eine Art regelmäßiger Bericht an dieser Stelle vor, vielleicht wöchentlich. Das soll im Wesentlichen den Druck für mich erhöhen.

Übrigens ist mein Vorhaben im Moment gleich in mehrfacher Hinsicht gemein für mich: nicht nur das mir Fleisch schmeckt. Wir haben erst letzten Freitag Fleisch geholt, unseren Vorrat bis Weihnachten. Vom Bauern im Ort, das Tier kennen wir mit Namen 😉 Darf ich da…? Nein, entweder ganz oder gar nicht. Und die Halbe-Meter-Salamie, die in meinem Kühlschrank liegt? Ach, die muss eh noch reifen, die hält sich auch bis Weihnachten. Oder ich reiche sie eine Etage nach unten weiter, mein Bruder freut sich bestimmt.

CC BY 2.0 by Jelene Morris

CC BY 2.0
by Jelene Morris